Prinz

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Samstag, 12. Februar 2011

Maskenball

Die Nacht fällt über die Stadt herein. Sie überkommt die hohen Türme und Bauten und kommt in jene noch so tiefe Lücke.
Langsam setzten die Geigen ein. Der Flügel und das Chello mit ihrer sanften Stärke begleiten die hellen Lichter, die wie eine Wolke aus Sternen über der Stadt schweben.
Der Maskenball beginnt.
Langsam kommen die ersten Paare auf die gleißend hellen Tanzfläche. Grell bunte Kleider, schwarze Anzüge mit weißem Hemd, schwarzer Krawatte oder Fliege, Masken mit Federn, Schnäbel und kleinen Verziehrungen und alles unterlegt mit der Dissonanz der Sünde.
Die Körper fliegen Arm in Arm zu "La Bohème" und zwischen den tanzenden taucht eine schwarze Gestalt auf. Sie erhebt sich zwischen den schillernden Paaren wie der Tod selbst und stiert mit seinen leblosen Augen in die Menge. 
Die gleißend weiße Maske mit dem langem Schnabel im Kontrast zur schwarzen Robe wirken leblos und hohl.
Die Gestalt mustert die helle Tanzfläche, schaut sich um, scheint irritiert.
Sie legt den Kopf schief und gleichzeitig mit dem verschwinden der Instrumente endet die Musik.
Die Masken fallen zu Boden.
Unter ihnen tauchen gesichtslose Puppen auf. Die leblosen Tänzer stürzen aus der Luft.
Der einzige der noch steht ist die Gestalt.
Langsam humpelt Sie davon und summt leise "La Bohème". Mit ihr geht die Dunkelheit, doch die Nacht zerstört die meisten Bauten aus falschen Mörtel; 
Sie sind nicht für die Ewigkeit gebaut.



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